Was ist pjotr alexejewitsch kropotkin?
Pjotr Alexejewitsch Kropotkin
Pjotr Alexejewitsch Kropotkin (1842-1921) war ein russischer Geograph, Zoologe, Anthropologe, Revolutionär, Philosoph und einer der bedeutendsten Theoretiker des , insbesondere des .
Leben und Werk:
- Frühes Leben: Kropotkin entstammte einer russischen Adelsfamilie und diente in der Armee. Seine Erfahrungen im zaristischen Russland führten jedoch zu einer zunehmenden Ablehnung des Staates und der Autorität.
- Geographische Forschung: Er leistete bedeutende Beiträge zur Geographie Sibiriens und entwickelte Theorien zur Vergletscherung.
- Revolutionäre Tätigkeit: Kropotkin schloss sich revolutionären Kreisen an und propagierte sozialistische Ideen. Er wurde verhaftet, konnte aber fliehen und lebte danach im Exil in Westeuropa.
- Anarchistische Theorie: Kropotkin entwickelte eine umfassende anarchistische Theorie, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen (insbesondere der Evolutionstheorie) und ethischen Überlegungen basierte. Er argumentierte, dass und gegenseitige Hilfe stärker sind als Konkurrenz und dass eine Gesellschaft ohne Staat und Hierarchien möglich und wünschenswert ist.
- Gegenseitige Hilfe: Sein bekanntestes Werk ist "Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt", in dem er aufzeigt, dass ein wesentlicher Faktor in der Evolution ist und nicht nur Konkurrenz, wie von Sozialdarwinisten behauptet wurde.
- Landwirtschaft und Industrie: Kropotkin befasste sich mit der Organisation von Landwirtschaft und Industrie in einer anarchistischen Gesellschaft. Er plädierte für eine dezentrale, selbstverwaltete Wirtschaft, die auf den Bedürfnissen der Menschen basiert.
- Rückkehr nach Russland: Nach der Februarrevolution 1917 kehrte Kropotkin nach Russland zurück, unterstützte jedoch nicht die bolschewistische Regierung, da er ihre autoritäre Politik ablehnte.
- Einfluss: Kropotkins Ideen haben einen großen Einfluss auf die anarchistische Bewegung und darüber hinaus. Er gilt als einer der wichtigsten Denker des 20. Jahrhunderts und seine Theorien sind bis heute relevant. Seine Betonung der und der gegenseitigen Hilfe ist ein wichtiges Gegengewicht zu individualistischen und kompetitiven Weltbildern.